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In wieweit entscheiden die cubanischen Frauen?
Cuba zählt laut den Vereinten Nationen zu den Ländern mit der größten weiblichen Repräsentanz in wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Institutionen.
01/09/2021 Cubainformación Artikel von Lissy Villar Muñoz in der cubanischen Zeitschrift „Mujeres“:
¿Hasta dónde decidimos las mujeres cubanas?
In wieweit entscheiden die cubanischen Frauen?
Statistiken in Kuba bestätigen, Frauen stellen 48 % der Gesamtbeschäftigten im zivilen Lohnarbeitssektor. Laut dem Statistischen Jahrbuch des Nationalen Amtes für Statistik und Information (Onei) aus dem Jahr 2016 stellen sie 66,8 % der technisch und beruflich am besten qualifizierten Arbeitskräfte. An den Hochschulen sind 62 % Frauen. Der Anteil der kubanischen Frauen im Parlament beträgt 53,22 % und im Staatsrat 47,6 %. Mehr als 70 % sind Berufsrichterinnen und Staatsanwältinnen; auch in der Berufsgruppe der weiblichen Führungskräfte machen sie 46 % aus.
Diese Daten zeigen uns, dass die Frauen zwar eine aktive Rolle im politischen, sozialen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Panorama des Landes spielen, dass aber noch grosse Herausforderungen bestehen. Auf den ersten Blick ist zu erkennen, dass Frauen in den meisten hochrangigen Positionen keine Protagonistinnen sind oder unter der Vormundschaft des patriarchalischen Systems versteckt werden.
Die Analyse des Ministerrats zeigt, dass es neben dem Ministerpräsidenten sechs stellvertretende Ministerpräsidenten gibt von denen nur Inés María Chatman eine Frau ist.
Repräsentation und Quoten lösen nicht das Problem der Destrukturierung des Machismo in den Führungsschichten, wenn die Statistiken selbst darauf hinweisen, dass viele von ihnen über umfangreiche und nachgewiesene Berufs- und Führungskapazitäten verfügen.
Es handelt sich jedoch um eine politische Strategie, die zur Förderung der Gleichstellung
beitragen würde (vielleicht die obligatorische und nicht die gewünschte, aber sie kann in erster Linie ein wirksamer Mechanismus sein). Von der Gesamtzahl der Minister (25), die bereits erwähnten stellvertretenden Ministerpräsidenten nicht mitgerechnet, sind nur sieben Frauen.
Es handelt sich um die Bildungsministerin Ena Elsa Velázquez, die Ministerin für Wissenschaft, Technologie und Umwelt, Elba Rosa Pérez, die Ministerin für Finanzen und Preise, Meisis Bolaño, die Ministerin für Arbeit und soziale Sicherheit, Marta Elena Feitó, die Ministerin für Kommunikation, Mayra Arevich, die Ministerpräsidentin der cubanischen Zentralbank, Marta Sabina Wilson, und die Ministerin für Binnenhandel, Betsy Díaz.
Von den 199 wissenschaftlichen Forschungszentren des Landes werden 48 von Frauen geleitet, was einem Anteil von 24 % entspricht, obwohl Frauen 67,2 % der Fachkräfte und Techniker und 78,5 % der Beschäftigten im Gesundheitswesen ausmachen. Außerdem sind speziell im Bereich Wissenschaft und Technologie 53 Prozent des Forschungspersonals Frauen.
Wenn wir die Zahlen weiter eingrenzen, wird deutlich, dass die cubanischen Frauen auf den verschiedenen Ebenen des Landes einen bedeutenden Platz einnehmen; allerdings sind Frauen keine Protagonistinnen auf den höchsten Entscheidungsebenen. Frauen stehen an der Basis der Produktion und Reproduktion des Lebens, aber es gibt eine Trennung zwischen dieser Basis und der Macht, die dort liegt, zu der Macht, die von einer höheren Ebene kommt und in der wir Frauen nicht im gleichen Verhältnis zu den anderen Entscheidungsträgern entscheiden.
Die politische Partizipation in den Stadtvierteln wird meist von Frauen direkt in den Massenorganisationen ausgeübt, aber wie sieht es mit der Partizipation und Entscheidungsfindung auf höchster politischer Ebene aus?
Die Kommunistische Partei Cubas hat auf ihrem achten Kongress gezeigt, dass ihre Struktur noch immer patriarchalisch geprägt ist, denn allein die Tatsache, dass es im Sekretariat dieser Parteigruppierung keine einzige Frau gibt, offenbart eine Tatsache über die cubanische Realität und die politischen Entscheidungen auf höchster Ebene. Abwesenheit zeigt uns auch etwas!
Andererseits wurden in Cuba 11 Gouverneure und 4 Gouverneurinnen in den 15 Provinzen, die das Staatsgebiet bilden, gewählt. Es gibt 11 weibliche Vizegouverneure und 4 männliche Vizegouverneure.
Das Nationale Programm zur Förderung der Frauen (PAM) ist ein Dokument, das einige der Herausforderungen in Bezug auf die Entscheidungsfindung anerkennt und aufzeigt und als politische Agenda des cubanischen Staates in dieser Hinsicht eingestuft wird.
Zu den zu entwickelnden Punkten gehören:
- Verbesserung der Politiken, die es ermöglichen, Frauen auf allen Entscheidungsebenen auf der Grundlage ihrer Vielfalt zu fördern; regelmäßige Bewertung der Ergebnisse.
- Kontinuierliche Durchführung der Analysen zur Verwirklichung der Kaderpolitik, insbesondere im Hinblick auf die Förderung von Frauen in Führungspositionen in den Organen der zentralen Staatsverwaltung und im Unternehmenssystem.
- Aufnahme der Vorbereitung auf geschlechtsspezifische Fragen in das System der Kaderausbildung auf allen Ebenen, in Ausbildungszentren und Ausbildungsstätten, um die Beseitigung sexistischer kultureller Muster zu erreichen, die dazu neigen, traditionelle Konzepte und Rollen zu verstärken, die Frauen in ihrem Beitrag und ihrem Potenzial benachteiligen.
- Erreichen einer stärkeren Vertretung von Frauen in Positionen des auswärtigen Dienstes, sowohl im internen als auch im externen Dienst, mit Schwerpunkt auf weiblichen Missionsleitern, bei der Zusammensetzung von Delegationen bei den Vereinten Nationen und anderen internationalen Foren sowie bei Vorschlägen für nationale Kandidaturen für die Wahl oder Ernennung in die verschiedenen Organe der Vereinten Nationen, ihrer Fonds und Sonderorganisationen dieses Systems.
- Förderung der Beteiligung von Frauen in den Streitkräften sowie Gewährleistung einer Ausbildung, die ihnen den Aufstieg in höhere Dienstgrade und in höhere Führungs- und Kommandoebenen ermöglicht.
- Förderung der Präsenz von Frauen im System der Volksmacht auf allen Ebenen, insbesondere als Delegierte an der Basis.
- Diese Herausforderungen und die bestehenden Strukturen werden sich nicht ändern, wenn wir nicht die politische Vision über die notwendige Führung von Frauen ändern, die patriarchalischen Vorgaben, die ihnen noch immer im Wege stehen, wenn wir nicht tiefer in die Beschränkungen eindringen, die sie auf ihrem Weg finden. Der Abbau von Stereotypen, Konstruktionen und Vorurteilen, die Förderung integrativer Räume und die politische Teilhabe von Frauen sind einige der Punkte, die es auf dem Weg zur Gerechtigkeit zu verteidigen gilt, den wir 1959 eingeschlagen haben.
(Übersetzung von spanisch auf deutsch: Cuba Solidarität Vilma Espín Region Zürich-Ostschweiz)