10 Emp­feh­lun­gen des neu­en Prä­si­den­ten von Kolum­bi­en, Gustavo Petro, bei der COP27 in Kairo

By Published On: Dezem­ber 11, 2022Cate­go­ries: Debat­te, News
  1. Die Mensch­heit muss wis­sen, dass sie aus­ster­ben wird, wenn die glo­ba­le Poli­tik die Kli­ma­kri­se nicht bewäl­tigt. Die Zei­ten des Aus­ster­bens, die wir erle­ben, müs­sen uns dahin brin­gen, jetzt und welt­weit zu han­deln, mit oder ohne Erlaub­nis der Regie­run­gen. Es ist an der Zeit, die gesam­te Mensch­heit zu mobilisieren.

 

  1. Der Markt ist nicht der ent­schei­den­de Mecha­nis­mus zur Über­win­dung der Kli­ma­kri­se. Es sind der Markt und die Kapi­tal­ak­ku­mu­la­ti­on, die sie her­vor­ge­bracht haben, und sie wer­den nie­mals ihr Heil­mit­tel sein.

 

  1. Nur eine öffent­li­che und glo­ba­le, mul­ti­la­te­ra­le Pla­nung ermög­licht uns den Über­gang zu einer dekar­bo­ni­sier­ten Welt­wirt­schaft. Die UNO muss die Platt­form für die Pla­nung sein.

 

  1. Es ist die glo­ba­le Poli­tik, d.h. die Mobi­li­sie­rung der Men­schen, die den Kurs kor­ri­gie­ren wird und nicht die Ver­trä­ge von Tech­no­kra­ten, die von den Inter­es­sen von Koh­le und Öl beein­flusst werden.

 

  1. Die Säu­len des Welt­kli­mas müs­sen zual­ler­erst geret­tet wer­den. Der Ama­­zo­­nas-Regen­­wald ist eine davon. Kolum­bi­en wird in den nächs­ten 20 Jah­ren 200 Mil­lio­nen Dol­lar jähr­lich zur Ret­tung des Ama­­zo­­nas-Regen­­wal­­des bereit­stel­len. Wir erhof­fen uns Bei­trä­ge aus ande­ren Tei­len der Welt.

 

  1. Die Kli­ma­kri­se kann nur über­wun­den wer­den, wenn wir den Ver­brauch von Koh­len­was­ser­stof­fen ein­stel­len. Es ist an der Zeit, die Koh­len­was­ser­stoff­wirt­schaft zu ent­wer­ten mit fest­ge­leg­ten Fris­ten für ihre Been­di­gung, und die dekar­bo­ni­sier­te Wirt­schaft auf­zu­wer­ten. Die Lösung ist eine Welt ohne Öl und Kohle.

 

  1. Die Ver­trä­ge der WTO und des IWF ste­hen der Lösung der Kli­ma­kri­se ent­ge­gen und müs­sen daher den COP-Ver­­ein­­ba­run­­gen unter­ge­ord­net wer­den und nicht andersherum.

 

  1. Der IWF muss ein Pro­gramm zum Ein­tausch von Schul­den gegen Inves­ti­tio­nen für die Anpas­sung an und die Bekämp­fung des Kli­ma­wan­dels und zu sei­ner Über­prü­fung in allen Ent­wick­lungs­län­dern der Welt auf­le­gen. Die heu­ti­ge Poli­tik von Wirt­schafts­sank­tio­nen begüns­tigt nicht die Demo­kra­tie und ist kon­tra­pro­duk­tiv bzgl. der Zeit, die die Mensch­heit braucht, um die Kri­se zu bekämpfen.

 

  1. Die pri­va­ten und mul­ti­la­te­ra­len Ban­ken der Welt müs­sen die Finan­zie­rung der Koh­len­was­ser­stoff­wirt­schaft einstellen.

 

  1. Frie­dens­ver­hand­lun­gen müs­sen sofort begin­nen. Krieg raubt uns Zeit, die für die Mensch­heit lebens­wich­tig ist, um ihr Aus­ster­ben zu verhindern.

 

Gustavo Petro, Prä­si­dent Kolum­bi­ens, Rede vor UNO-Kli­­ma­­kon­­­fe­­renz COP27

Video https://www.youtube.com/watch?v=6XLGF4iFqhE

 

Kolum­bia­ni­sche Pres­se  https://www.eltiempo.com/politica/gobierno/gustavo-petro-y-discurso-en-la-cop-27-un-decalogo-por-crisis-climatica-715713