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“Es bleibt kei­ne ande­re Opti­on als Kühnheit”

By Publis­hed On: April 25, 2022Cate­go­ries: Debat­te

Es bleibt kei­ne ande­re Opti­on als Kühnheit

Inter­view mit Sil­vio Rodri­guez von Mario San­tu­cho, 30. März 2022* / **

Er ist gera­de 75 gewor­den und lässt die Pan­de­mie mit einer anste­cken­den Vita­li­tät hin­ter sich. Zu sei­nem per­sön­li­chen Schaf­fen fügt der kuba­ni­sche Trou­ba­dour die Impul­se ande­rer künst­le­ri­scher Strö­mun­gen aus den Oja­lá-Ate­­liers und den Mut zur öffent­li­chen Debat­te hin­zu, die der poli­ti­schen Situa­ti­on auf der Insel viel Gutes tut.

Wir waren in Havan­na, wir haben ihn besucht und kamen mit einem unge­wöhn­li­chen Ein­druck zurück:

Auch wenn es offen­sicht­lich ist, dass das Zeit­al­ter nicht gera­de ein Herz gebiert, so hält uns doch nichts davon ab, von einem Wol­ken­schweif zu träumen.

Sil­vio Rodrí­guez ist eine der uni­ver­sells­ten Stim­men, die die kuba­ni­sche Revo­lu­ti­on her­vor­ge­bracht hat. Sei­ne Lie­der waren zunächst ver­flucht, wur­den dann aber zu wah­ren Hym­nen, die die Schön­heit des kühns­ten his­to­ri­schen Pro­jekts der zwei­ten Hälf­te des zwan­zigs­ten Jahr­hun­derts zum Aus­druck brach­ten. Als der sozia­lis­ti­sche Hori­zont ver­dun­kelt war, rui­niert durch die Unge­schick­lich­keit sei­ner Archi­tek­ten und die Bit­ter­keit sei­ner Fein­de, schlug der Trou­ba­dour eine kla­re Tor­heit vor, die heu­te genau drei­ßig Jah­re alt ist. “Eine Phi­lo­so­phie, die gleich­zei­tig Auf­bau und Ver­tei­di­gung ist”, sag­te er vor eini­gen Tagen in die­sem Interview.

 

Sil­vio war von 1993 bis 2008 Abge­ord­ne­ter in der Natio­nal­ver­samm­lung der Volks­macht, doch sei­ne Wor­te haben in dem fie­ber­haf­ten Aus­tausch, der seit 2010 auf dem von ihm selbst gegrün­de­ten und koor­di­nier­ten Blog Segun­da Cita statt­fin­det, an Schär­fe gewon­nen. Jetzt, da eine neue Wirt­schafts­kri­se die Unru­he in der Bevöl­ke­rung schürt und der Dog­ma­tis­mus erneut um sich greift, zeigt sich sei­ne Sicht­wei­se in meh­re­ren öffent­li­chen Inter­ven­tio­nen, die ein Auf­ruf zu Kühn­heit und poli­ti­scher Tugend sind.

 

Der Satz, den Fidel Cas­tro 1961 in sei­ner berühm­ten Rede an die Intel­lek­tu­el­len rich­te­te, hat das kul­tu­rel­le Leben des heu­ti­gen Kubas unaus­lösch­lich geprägt: “Inner­halb der Revo­lu­ti­on alles, außer­halb der Revo­lu­ti­on nichts”. Es ist eine For­mu­lie­rung, die auf unter­schied­li­che Wei­se inter­pre­tiert wur­de. Was den­ken Sie heu­te über die­se Aussage?

 

Bei den so genann­ten “Wor­ten an die Intel­lek­tu­el­len” han­del­te es sich um eine Rede Fidels bei Ver­samm­lun­gen in der Natio­nal­bi­blio­thek, die eini­ge Mona­te nach der Inva­si­on in der Schwei­ne­bucht statt­fand, d.h. als das Land mili­tä­risch ange­grif­fen wur­de. Der Satz “inner­halb der Revo­lu­ti­on, alle; gegen die Revo­lu­ti­on, kei­ne Rech­te” wird oft aus dem Zusam­men­hang geris­sen. Ich glau­be nicht, dass damit eine unver­rück­ba­re Richt­li­nie fest­ge­legt wer­den soll­te, wie sie spä­ter inter­pre­tiert wur­de. So wur­de die Phra­se zur Recht­fer­ti­gung einer Kul­­tur- und Redak­ti­ons­po­li­tik, die, wie ich mei­ne, unse­rem sozia­lis­ti­schen Pro­jekt auf lan­ge Sicht gescha­det hat. Es ist nicht müßig, dar­an zu erin­nern, dass Fidel selbst Jah­re spä­ter warn­te, dass “Revo­lu­ti­on bedeu­tet, einen Sinn für den his­to­ri­schen Moment zu haben”. Ein Kon­zept, das vie­le Din­ge umfasst und für alle Zei­ten nütz­lich sein kann.

 

Der Ver­lag Oja­lá hat vor kur­zem das Buch „Decir­lo todo“ von Guil­ler­mo Rodrí­guez Rive­ra ver­öf­fent­licht, in dem das so genann­te “quin­que­nio gris” ana­ly­siert wird, eine Peri­ode von 1971 bis 1975, in der eine extrem dog­ma­ti­sche Sicht­wei­se im Bereich der Kunst und Kul­tur durch­ge­setzt wur­de, was zu einer Zen­sur des avant­gar­dis­ti­schen Schaf­fens führ­te. Gibt es heu­te noch Berei­che der sozia­lis­ti­schen Macht, die die­se enge und sek­tie­re­ri­sche Sicht­wei­se bei­be­hal­ten? Und wenn ja, besteht dann die Gefahr, dass sie wie­der gro­ßen Ein­fluss auf die Kul­tur­po­li­tik haben?

„Decir­lo todo“ ver­sam­melt Arti­kel, die Guil­ler­mo für mei­nen Blog Segun­da cita geschrie­ben hat, sowie wei­te­re Über­le­gun­gen, die er spä­ter hin­zu­ge­fügt hat, wobei er bereits dar­über nach­denkt, einen Teil davon in ein Buch zu ver­wan­deln. Víc­tor Casa­us ist uns vor­aus­ge­gan­gen und hat eine sehr inter­es­san­te Zusam­men­stel­lung die­ser Mate­ria­li­en aus dem Cen­tro Cul­tu­ral Pablo de la Tor­ri­en­te Brau erstellt. Als wir uns über das Buch aus­tausch­ten, über­rasch­te uns der Tod und nahm die­sen alten und lie­ben Freund mit sich. Kurz gesagt, er argu­men­tiert, dass die kuba­ni­sche Revo­lu­ti­on nicht nur eine ein­zi­ge Kul­tur­po­li­tik ver­folgt hat, son­dern meh­re­re, und zwar unter den von ihm beschrie­be­nen unter­schied­li­chen Umstän­den. Es liegt auf der Hand, dass Ideo­lo­gien sehr dog­ma­ti­sche Extre­me errei­chen kön­nen; das ist ein Risi­ko, das immer bestehen kann. Es ist absurd, so zu tun, als gäbe es die Kunst unab­hän­gig von der Poli­tik, und es ist das­sel­be, wenn die Vor­herr­schaft des Poli­ti­schen über das Künst­le­ri­sche fest­ge­stellt wird. Das Poli­ti­sche und das Künst­le­ri­sche sind stän­dig akti­ve Sub­stan­zen in der mensch­li­chen Kultur.

 

Der kuba­ni­sche Fil­me­ma­cher Ihrer Genera­ti­on, Fer­nan­do Pérez, sag­te kürz­lich in einem Inter­view, dass er sich nach den 1960er Jah­ren seh­ne, weil damals “alles mög­lich schien”, “es eine öffent­li­che Dis­kus­si­on gab” und die Debat­ten tief­grün­di­ger waren. Haben Sie den glei­chen Eindruck?

 

In den 1960er Jah­ren gab es sogar öffent­li­che Dis­kus­sio­nen auf höchs­ter Ebe­ne, wie die denk­wür­di­ge zwi­schen Blas Roca, dem his­to­ri­schen Füh­rer der Sozia­lis­ti­schen Volks­par­tei (kom­mu­nis­tisch), und Alfre­do Gue­va­ra, dem Grün­der und Prä­si­den­ten des Kuba­ni­schen Insti­tuts für Film­kunst und ‑indus­trie (ICAIC). Ich den­ke, dass dies zum Teil dar­an lag, dass alle dama­li­gen Füh­rer durch den Kampf für ein neu­es Kuba nach Batis­tas Staats­streich am 10. März 1952 unter­stützt wur­den. An dem Auf­stand betei­lig­ten sich Men­schen mit sehr unter­schied­li­chen Vor­stel­lun­gen und Hin­ter­grün­den. In den 1960er Jah­ren wur­de die PCC (Kom­mu­nis­ti­sche Par­tei Kubas) gegrün­det, es gab eine all­ge­mei­ne Idee der revo­lu­tio­nä­ren Ein­heit, aber es war offen­sicht­lich, dass es in vie­len Fra­gen unter­schied­li­che Stand­punk­te gab. Es war, kurz gesagt, ein Kampf zwi­schen ortho­do­xen Ideen und offe­ne­ren, rea­lis­ti­sche­ren Auf­fas­sun­gen. Der Rück­tritt oder der Tod vie­ler die­ser Füh­rer ermög­lich­te eine Homo­ge­ni­sie­rung der Par­tei. Dies soll­te mei­ner Mei­nung nach nicht zu einer Ver­stei­ne­rung füh­ren. Es ist unvor­stell­bar, dass Ideen in einer bes­se­ren Gesell­schaft, wie sie der Sozia­lis­mus anstrebt, nicht frei zirkulieren.

 

Nach den Pro­tes­ten vom 11. Juli letz­ten Jah­res in Kuba tra­fen Sie sich mit Yuni­or Agui­le­ra *** einem der Wort­füh­rer die­ser Mobi­li­sie­run­gen und das war eine wich­ti­ge poli­ti­sche Ges­te, gewis­ser­ma­ßen ein Auf­ruf zum Zuhö­ren und zur Dis­kus­si­on. Wie beur­tei­len Sie die Ent­wick­lung die­ser jüngs­ten Kri­se? Gibt es Anzei­chen für einen Aus­weg, der der Her­aus­for­de­rung gewach­sen ist?

 

Ich traf mich mit Yuni­or, weil er mich mit­ten in der Kri­se öffent­lich anrief und in einem Brief sogar das Ein­horn erwähn­te. Ich geste­he, dass ich mich auch mit ihm getrof­fen hät­te, wenn er mich unter vier Augen gefragt hät­te. War­um nicht? Zu Beginn der Revo­lu­ti­on gab es eine grö­ße­re Viel­falt an füh­ren­den Gedan­ken als heu­te. Das mach­te es leich­ter, eini­ge Kri­sen nicht zu ver­schär­fen. Die heu­ti­ge hege­mo­nia­le Par­tei­struk­tur soll­te kein Hin­der­nis für wei­te­re Fle­xi­bi­li­tät sein. Damit dies der Fall ist, müs­sen die Kader natür­lich dar­an gewöhnt sein, zuzu­hö­ren, einen Dia­log zu füh­ren und, wenn nötig, zu dis­ku­tie­ren. Das Min­des­te, was gesagt wird, ist, dass es bei den Pro­tes­ten auch Anfüh­rer gab, die zuhör­ten und mit eini­gen der jun­gen Leu­te spra­chen. Ich den­ke, die­se Kader haben das Rich­ti­ge getan, und ich den­ke, dass die Füh­rung jeder Gesell­schaft so sein soll­te. Ande­rer­seits ist es offen­sicht­lich, dass der Dia­log nicht aus­reicht, son­dern dass auch Maß­nah­men erfor­der­lich sind, wie die Schaf­fung von Räu­men, in denen die Äuße­rung der eige­nen Mei­nung kein Skan­dal, geschwei­ge denn ein Ver­bre­chen ist. Sol­che Räu­me zu schaf­fen und dafür zu sor­gen, dass sie rei­bungs­los funk­tio­nie­ren, unter­gräbt mei­ner Mei­nung nach nicht die Regie­rung (als Erbe der Revo­lu­ti­on), son­dern könn­te sie viel­mehr stärken.

 

Sowohl Yuni­or Agui­le­ra als auch Ihr Sohn Sil­vi­to el Libre sind Aus­druck einer Genera­ti­on von Schöp­fern, die die Ver­bin­dung mit dem revo­lu­tio­nä­ren Pro­jekt nicht auf die glei­che Wei­se erle­ben wie Sie: Was macht Sie neu­gie­rig und was nicht so neu­gie­rig auf das, was kom­men wird?

 

Es liegt auf der Hand, dass die Älte­ren unter uns, die die ers­ten Pha­sen des Kamp­fes und die Hoff­nun­gen des revo­lu­tio­nä­ren Pro­zes­ses mit­er­lebt haben, ein Enga­ge­ment an den Tag legen, das die spä­te­ren Genera­tio­nen nicht haben. Die­je­ni­gen, die nach dem Tri­umph der Revo­lu­ti­on gebo­ren wur­den, wuch­sen mit den Vor­tei­len des öffent­li­chen Gesund­heits­we­sens und der Bil­dung für alle auf, aber auch mit den Nach­tei­len eines Lan­des, das von einer uner­bitt­li­chen Wirt­schafts­blo­cka­de heim­ge­sucht wur­de, die vie­le Ent­beh­run­gen und mate­ri­el­le Eng­päs­se mit sich brach­te. Sie muss­ten in einem sozia­lis­ti­schen Staat auf­wach­sen, der in man­cher Hin­sicht den ost­eu­ro­päi­schen Staa­ten ähnelt und über eine umfang­rei­che Ver­wal­tungs­bü­ro­kra­tie ver­fügt. In gewis­sem Sin­ne bedeu­tet dies ein sehr mecha­ni­sches und star­res Den­ken. Sowohl Sil­vio Liam als auch Yuni­or sind in der Pro­vinz gebo­ren und auf­ge­wach­sen. Und obwohl in der Pro­vinz die Tugen­den als grö­ßer ange­se­hen wer­den, habe ich kei­nen Zwei­fel, dass auch die Män­gel grö­ßer sind. Es ist offen­sicht­lich, dass sozia­le, fami­liä­re und per­sön­li­che Erfah­run­gen uns prä­gen, auf­bau­en und defi­nie­ren. Ich habe ein­mal ein Inter­view mit einem Musi­ker gele­sen, der zunächst in einer Band spiel­te, die Por­no­songs mach­te. Die­ser Mann sag­te, er habe sich nie für Poli­tik inter­es­siert, aber sei­ne Lie­der über Sex hät­ten ihn so genervt, dass er schließ­lich gegen die Regie­rung gesun­gen habe. Ich bestehe dar­auf, dass es Räu­me gibt, in denen nicht nur alle Denk­wei­sen Platz haben, son­dern auch alle Spra­chen, die Viel­falt der Ideen und Eigen­schaf­ten, die durch die Kunst zum Aus­druck gebracht wer­den können.

Die­se Ver­pflich­tung zu einem auf­rich­ti­gen und sub­stan­ti­el­len poli­ti­schen Gespräch scheint im heu­ti­gen Kuba eine unbe­que­me Posi­ti­on zu sein. Des­halb nei­gen zumin­dest auf insti­tu­tio­nel­ler Ebe­ne die­je­ni­gen, die der Debat­te miss­trau­isch gegen­über­ste­hen, weil sie ver­meint­lich das Erreich­te gefähr­det, dazu, sich schwe­rer zu tun.

 

Könn­ten Sie bes­ser beschrei­ben, wor­in “die­se Unge­schick­lich­kei­ten” bestehen, die den Raum für Dis­kus­sio­nen zerstören?

 

Für mich besteht die größ­te Unge­schick­lich­keit dar­in, kei­nen Dia­log zu füh­ren, zu glau­ben, dass man ohne kon­struk­ti­ven Aus­tausch eine Idee ent­wi­ckeln, auf­recht­erhal­ten und ver­tei­di­gen kann. Das wäre ein Selbst­ge­spräch, eine Ver­mu­tung, nicht etwas, das man teilt. Gesell­schaf­ten sind eben Räu­me, in denen Ideen aus­ge­tauscht und getes­tet wer­den. Und es geht nicht nur um Frei­heit in poli­ti­schen Fra­gen, son­dern um eine Poli­tik der Frei­heit in allen Fra­gen. Ande­rer­seits ist kei­ne Gesell­schaft homo­gen, es gibt immer Unter­schie­de und sogar Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten. Dies gilt umso mehr für eine Gesell­schaft, die behaup­tet hat, etwas zu sein, und die sich als kaum das her­aus­ge­stellt hat, was sie sein könn­te, in einem stän­di­gen Kampf gegen einen auf­ge­zwun­ge­nen Wür­ge­griff, der (man könn­te sagen) zusätz­li­che Wider­sprü­che erzeugt. Aus die­sem Grund ist auch ein Kon­sens erfor­der­lich, was nicht bedeu­tet, dass das, wor­auf man sich geei­nigt hat, voll­kom­men gerecht ist; es wird immer Men­schen geben, die gegen die Mehr­heit sind. Das geschieht über­all, aber in Kuba wird es mit beson­de­rem Inter­es­se beob­ach­tet und hervorgehoben.

 

In den letz­ten Mona­ten hat die kuba­ni­sche Regie­rung eine Kam­pa­gne zur Durch­füh­rung von Arbei­ten und Ver­bes­se­run­gen in den ärms­ten Vier­teln des Lan­des gestar­tet, was als Aner­ken­nung der Exis­tenz einer ech­ten Unzu­frie­den­heit inter­pre­tiert wer­den kann. Nun tou­ren Sie seit Jah­ren durch die­sel­ben Bara­cken­sied­lun­gen, geben Kon­zer­te und haben sogar einen Doku­men­tar­film über die har­ten Lebens­be­din­gun­gen die­ser Bewoh­ner gedreht. Haben Sie das Gefühl, dass das poli­ti­sche Sys­tem der Revo­lu­ti­on die Sen­si­bi­li­tät der Bevöl­ke­rung ver­lo­ren hat?

 

In Kuba gab es Plä­ne, sich um die Stadt­vier­tel und die emp­find­lichs­ten Sek­to­ren zu küm­mern, aber mit dem Fall des sozia­lis­ti­schen Lagers ver­lo­ren wir 80 % unse­res inter­na­tio­na­len Han­dels und die so genann­te “Son­der­pe­ri­ode” begann. Dies hat vie­le der guten Din­ge, die getan wur­den, zunich­te gemacht. Infol­ge­des­sen haben sich die Pro­ble­me ange­häuft und ver­schlim­mert, unter ande­rem, weil sie nicht recht­zei­tig und mit der gebo­te­nen Trans­pa­renz behan­delt wur­den. Ich spre­che von Trans­pa­renz, weil dies auch auf die Struk­tur einer Pres­se zurück­zu­füh­ren ist, die zu sehr kon­trol­liert und defen­siv ist, anstatt inves­ti­ga­tiv und pole­misch. Die Devi­se “Gebt dem Feind kei­ne Waf­fen” ist immer zwei­schnei­dig. Die Wahr­heit ist, dass unse­re jahr­zehn­te­lan­ge Tour durch die Stadt­tei­le nie abge­lehnt, son­dern unter­stützt, ja sogar geför­dert wur­de. Aber von dort bis zur Ver­öf­fent­li­chung die­ser Rea­li­tät war es ein wei­ter Weg. Wir soll­ten aus die­sen Feh­lern ler­nen und die vie­len sys­te­mi­schen Schwä­chen, die wir mit uns her­um­tra­gen, über­win­den. “Unser Leben hängt davon ab”, wie Edu­ar­do Aute gesagt hätte.

 

Ich ver­mu­te, dass eini­ge sys­te­mi­sche Män­gel mit der Wirt­schaft zu tun haben, dem viel­leicht drän­gends­ten Pro­blem der Men­schen in Kuba heu­te. Ich möch­te Sie über Ihre Erfah­run­gen mit „ Oja­lá“ befra­gen. Wie ich auf der offi­zi­el­len Web­site der Pro­duk­ti­ons­fir­ma gele­sen habe, “war es von Anfang an als alter­na­ti­ves Pro­jekt gedacht, das unab­hän­gig von den offi­zi­el­len Stu­di­os ist und nicht von den Anfor­de­run­gen des Mark­tes bestimmt wird”. Gibt es eine Pro­duk­tiv­kraft, die in der Lage ist, sich unab­hän­gig von der schwe­ren staat­li­chen Logik zu ent­fal­ten, ohne der grau­sa­men kapi­ta­lis­ti­schen Dyna­mik zum Opfer zu fal­len? Kann die kuba­ni­sche Gesell­schaft in die­sem Expe­ri­ment eine Alter­na­ti­ve zur aktu­el­len Kri­se finden?

 

Natür­lich ist der wirt­schaft­li­che Aspekt ent­schei­dend, aber ich den­ke, dass auch das Bewusst­sein ent­schei­dend ist. Mit ande­ren Wor­ten: Pro­duk­ti­vi­tät erzeu­gen und dann sehen, in was und wie man sie inves­tiert. Ich hof­fe, dass es sie für mei­ne Kon­zer­te außer­halb Kubas gibt. Das ist es, was uns trägt, was es uns ermög­licht hat, ein hoch­wer­ti­ges Auf­nah­me­stu­dio zu haben, das zu 80 % aus Spen­den besteht und in dem die­je­ni­gen, die kein Plat­ten­la­bel haben, oder Stu­den­ten, die von der Teil­nah­me an inter­na­tio­na­len Wett­be­wer­ben träu­men, auf­ge­nom­men haben. Dank “Oja­la” ent­stand dar­aus auch ein beschei­de­ner Buch­ver­lag mit weni­gen, aber guten Titeln. Wir haben auch meh­re­re Wett­be­wer­be gespon­sert, einen für Unter­hal­tungs­mu­sik und einen für Kon­zert­mu­sik. Dank „Oja­lá“ haben wir ein gan­zes Jahr­zehnt lang Kon­zer­te in den am meis­ten gefähr­de­ten Vier­teln von Havan­na und eini­gen Städ­ten im Lan­des­in­ne­ren gege­ben. In die­se Stadt­tei­le haben wir eine Aus­wahl unse­rer bes­ten Musik mit­ge­nom­men und in jedem Stadt­teil Bücher von ver­schie­de­nen Ver­la­gen für bestehen­de oder im Auf­bau befind­li­che Biblio­the­ken bereit­ge­stellt. Wir haben dies dank der begeis­ter­ten Reak­ti­on von Musi­kern, Künst­lern und Intel­lek­tu­el­len geschafft, die uns mit viel Lie­be beglei­tet haben. Ich erzäh­le das alles, ohne zu ver­su­chen, ein Rezept dar­aus zu machen. Es gibt vie­le Mög­lich­kei­ten, zum natio­na­len Leben bei­zu­tra­gen. Ich glau­be aber, dass sie alle auf Pro­duk­ti­vi­tät und Nach­hal­tig­keit beru­hen müs­sen. Des­halb ist es wich­tig, dass ver­schie­de­ne For­men der Pro­duk­ti­on und des sozia­len Han­delns geför­dert werden.

 

Kürz­lich sag­ten Sie in einer kuba­ni­schen Fern­seh­sen­dung, dass wah­re Künst­ler sich in ihrem Schaf­fen kei­ne Gren­zen set­zen und dass jedes Kunst­werk eine Pro­vo­ka­ti­on ist. Haben Sie nicht den Ein­druck, dass die fort­schritt­li­chen und lin­ken Kräf­te in letz­ter Zeit ein wenig kon­ser­va­tiv gewor­den sind, wäh­rend sich die rech­ten Kräf­te die­sen vita­len Impuls, der die Ord­nung zu über­schrei­ten sucht, ange­eig­net haben?

 

Das Wort Revo­lu­ti­on wur­de von kon­ser­va­ti­ven Inhal­ten ver­wen­det, aber auch von Kräf­ten, die nicht lahm­ge­legt wer­den soll­ten. Ich fra­ge mich, ob es ein Zei­chen ist, eine Art Unan­nehm­lich­keit des­sen, was ermäch­tigt und eta­bliert ist. Es ist nicht immer leicht, das Gleich­ge­wicht zu hal­ten zwi­schen dem, was ver­tei­digt wer­den muss, und dem, was in Fra­ge gestellt wer­den darf. Dies gilt umso mehr, wenn stän­dig böse Absich­ten im Spiel sind, wie es in Kuba der Fall war. Dies zwingt zur Ent­wick­lung einer Phi­lo­so­phie des Auf­baus und der Ver­tei­di­gung. Es zeigt sich jedoch, dass eine anhal­ten­de Reak­ti­on befremd­lich und ver­wir­rend sein kann, wenn sie zu einem kon­di­tio­nier­ten Reflex wird. Die­se Eigen­schaft kann zur Gewohn­heit wer­den und das kann uns anfäl­lig für Mani­pu­la­tio­nen machen. In einem bela­ger­ten und unter­ent­wi­ckel­ten Land ist eine Selbst­ver­ge­wis­se­rung not­wen­dig, die als vul­gä­rer Natio­na­lis­mus miss­ver­stan­den wer­den könn­te. Ange­sichts die­ser Situa­ti­on gibt es für mich kei­ne ande­re Mög­lich­keit als die Kühn­heit. Dies gilt umso mehr für den künst­le­ri­schen Bereich und noch mehr für jun­ge Men­schen. Man muss den Jugend­li­chen Raum geben und ihnen immer nahe genug sein, um ihnen zuzu­hö­ren und zu erzäh­len, sie zu leh­ren und von ihnen zu ler­nen. Das ist es, was revo­lu­tio­nä­re Füh­rer vom For­mat einer Hay­dée San­ta­ma­ría und eines Alfre­do Gue­va­ra in die Pra­xis umset­zen. Der Wohl­tä­ter Euse­bio Leal Speng­ler trug die­se Mensch­lich­keit in sei­ner Seele.

 

Wie erle­ben Sie im Musik­be­reich die Aus­wir­kun­gen, die das Auf­kom­men von Platt­for­men wie Spo­ti­fy und You­Tube auf die Musik­pro­duk­ti­on hat? In bei­den haben Sie eige­ne Kanä­le ein­ge­rich­tet, und heu­te kön­nen wir Ihre Lie­der dort hören: Ändert sich die Art und Wei­se, wie Sie Schöp­fung und Ver­brei­tung ver­ste­hen, durch die­se Vertriebsformen?

 

Ich sehe nicht ein, war­um die­se neue Art der Ver­brei­tung von Musik die Art und Wei­se ändern soll­te, wie man sich die Schöp­fung vor­stellt. Zumin­dest in mei­nem Fall hat das nichts mit ihr zu tun. Bei You­Tube kön­nen Sie Räu­me mie­ten, aber Spo­ti­fy wird von spe­zia­li­sier­ten Unter­neh­men ver­wal­tet. Es han­delt sich um eine Form des Han­dels, die von den Net­zen mit ihren unver­meid­li­chen Zwi­schen­händ­lern erzeugt wird. In den ers­ten Jah­ren gab es Unter­neh­men (aus dem­sel­ben Land, das uns sperrt), die unse­re Musik ohne Geneh­mi­gung abspiel­ten, für den “Ser­vice” Geld ver­lang­ten und von denen man nicht ein­mal etwas wuss­te. Die­se Rea­li­tä­ten öff­ne­ten uns die Augen und zwan­gen uns, “die Kur­ve zu kriegen”.

Die Pan­de­mie hät­te eine Gele­gen­heit sein kön­nen, den heu­ti­gen Zustand der Welt ernst­haft zu über­den­ken, aber statt­des­sen scheint sich ein sehr unge­rech­ter Sta­tus quo zu ver­fes­ti­gen, und der Man­gel an Hori­zon­ten wird alar­mie­rend. Machen Sie sich Sor­gen über die Zukunft oder sind Sie eher optimistisch?

 

Es ist ein Skan­dal, dass es Gebie­te auf der Welt gibt, in denen nicht geimpft wer­den konn­te, und dass die Rei­chen Hun­der­te von Mil­lio­nen von Impf­stof­fen ver­nich­ten, weil sie ver­al­ten oder weil sie nie­man­den haben, an den sie sie ver­kau­fen kön­nen. Es ist ein Skan­dal, dass das ein­zi­ge, was wäh­rend der Pan­de­mie gewach­sen ist, die Luxus­in­dus­trie ist. Es ist ein Skan­dal, dass die­je­ni­gen, die den Lauf der Welt bestim­men, nach so vie­len Bewei­sen wei­ter­hin Krie­ge füh­ren und mehr Waf­fen her­stel­len als Heil­mit­tel für so vie­le Krank­hei­ten … Aber wir müs­sen opti­mis­tisch sein; ich wür­de sagen, dass wir uns in die­sem Sin­ne anstren­gen müs­sen, denn wenn Zynis­mus und Ent­mu­ti­gung uns beherr­schen, wohin gehen wir dann? Irgend­wie müs­sen wir davon über­zeugt wer­den, dass der Geist der Vor­herr­schaft und der Kon­fron­ta­ti­on mensch­lich über­wun­den wer­den muss. Hof­fent­lich wird es in Zukunft ein Zei­chen der Moder­ni­tät sein.

 

Ich höre Ihre Lie­der seit vier­zig Jah­ren und bin immer wie­der erstaunt, wie aktu­ell und aktiv Sie wir­ken: Woher kommt die­se Ener­gie, die an sich schon ein Akt des Wider­stands ist, und wel­che Plä­ne und Pro­jek­te bele­ben Sie hier und jetzt?

 

Wegen der Pan­de­mie muss­te ich die Nach­bar­schafts­tour abbre­chen. Und da die­ses The­ma noch nicht abge­schlos­sen ist, fällt es mir schwer, die Men­schen zusam­men­zu­ru­fen, sie zu ver­sam­meln, denn ich den­ke an die Mög­lich­keit, dass Men­schen krank wer­den könn­ten, viel­leicht Kin­der. Ich bin es nicht gewohnt, die Ver­ant­wor­tung für eine Ein­be­ru­fung zu über­neh­men. Obwohl ich als Zuhö­rer an Ver­an­stal­tun­gen wie dem jüngs­ten Havan­na Jazz Fes­ti­val teil­ge­nom­men habe, das übri­gens groß­ar­tig war. Letz­tes Jahr gab ich zwei Kon­zer­te in Madrid, ein­ge­la­den zur Hun­dert­jahr­fei­er der Kom­mu­nis­ti­schen Par­tei Spa­ni­ens. Ich schlie­ße nicht aus, dass ich die­ses Jahr noch irgend­wo auf­tau­che, aber im Moment arbei­te ich dar­an, eini­ge Auf­nah­meideen zu ver­voll­stän­di­gen. Die Pan­de­mie hat mir unter ande­rem die Mög­lich­keit gege­ben, eine Men­ge unvoll­ende­ter Arbeit in Augen­schein zu neh­men. Dadurch konn­te ich Con Diá­ka­ra ver­öf­fent­li­chen, ein Werk, an dem ich drei­ßig Jah­re lang gear­bei­tet hat­te. Mit der Hil­fe mei­ner Kol­le­gen im Oja­lá-Pro­­­jekt und natür­lich mit der Unter­stüt­zung mei­ner Fami­lie grei­fe ich Lie­der auf, die auf mich gewar­tet haben, und ent­wick­le sie sogar weiter.

 

Jemand hat mir erzählt, dass Sie sehr begeis­tert von der Idee waren, die unver­öf­fent­lich­ten Songs aus Ihren ver­schie­de­nen Pha­sen auf­zu­neh­men. Wel­che Kraft fin­den Sie heu­te in die­sen Krea­tio­nen aus der Vergangenheit?

 

Mir ist etwas Selt­sa­mes pas­siert: Ich habe mein ers­tes Album auf­ge­nom­men, nach­dem ich zehn Jah­re lang kom­po­niert hat­te und acht Jah­re lang ein pro­fes­sio­nel­ler Song­wri­ter war. Als ich also Días y Flo­res mach­te, hat­te ich Hun­der­te von klei­nen Stü­cken kom­po­niert. Des­halb tauch­ten in all mei­nen spä­te­ren Alben alte Lie­der auf; das war ich denen schul­dig, die ich für wert­voll hielt. Vor eini­ger Zeit habe ich eine Plat­te auf­ge­nom­men, die die­ser Art von Ret­tung gewid­met ist: Éra­se que se era. Im Moment arbei­te ich an einem ähn­li­chen Pro­jekt, das Pen­dien­tes heißt und mehr als ein Dut­zend Lie­der umfasst. Dabei habe ich mich nicht nur von mei­nen eige­nen Kri­te­ri­en lei­ten las­sen, son­dern auch die Erin­ne­rung von Freun­den und Bekann­ten berück­sich­tigt, die mich mit Nost­al­gie an Lie­der erin­nern. Manch­mal pas­siert es mir, dass ich eine Kas­set­te anhö­re und Über­ra­schun­gen auf­tau­chen, Lie­der, an deren Kom­po­si­ti­on ich mich gar nicht erin­nern kann. Es ist ein klei­ner Schock, denn bei der Ent­de­ckung kann man plötz­lich von ent­fern­ten Emp­fin­dun­gen umge­ben sein. Trotz­dem den­ke ich, dass mein nächs­tes Album mei­ne neu­es­ten Kom­po­si­tio­nen ent­hal­ten wird, beglei­tet von befreun­de­ten Musi­kern, die in den letz­ten Jah­ren so freund­lich waren, mit mir zu arbei­ten. Es wird sogar eine Zusam­men­ar­beit mit Frank Fernán­dez und Ali­na Nei­ra geben, etwas, das es seit der ers­ten Ver­si­on von Te ama­ré” nicht mehr gege­ben hat. Ich wer­de die­ses Album: Can­cio­nes per­so­na­les (y no tan­to) nennen.

 

* Die­ses Inter­view wur­de ursprüng­lich in der argen­ti­ni­schen Zeit­schrift Cri­sis ver­öf­fent­licht und wird mit aus­drück­li­cher Geneh­mi­gung des Autors wiedergegeben.

 

** Erschie­nen auf: https://oncubanews.com/ecos/no-queda- más-reme­­dio-que-la-auda­cia/

*** Wir ver­ste­hen die Erwäh­nung von Yuni­or Gar­cia Agui­le­ra in die­sem Zusam­men­hang nicht. Mag sein, dass da viel­leicht eine gewis­se Künstler*innen-Solidarität eine Rol­le spielt.

Doch wer ist Yuni­or Gar­cia Agu­lie­ra eigentlich?

  • Ein Dra­ma­ti­ker, des­sen kri­ti­sche Wer­ke in Kuba nie zen­siert wur­den und der nie von sei­ner Arbeits­stät­te ver­wie­sen wurde.
  • Yuni­or Gar­cía wur­de kürz­lich in den „bera­ten­den Rat“ von Cuba Pró­xi­ma auf­ge­nom­men, einer der Orga­ni­sa­tio­nen, die sich für die kapi­ta­lis­ti­sche Restau­ra­ti­on in Cuba ein­set­zen. Zu den wei­te­ren „Per­len“ in die­sem Rat gehört – neben der spa­ni­schen reak­tio­nä­ren PP-Poli­­ti­­ke­­rin Espe­r­an­za Aguir­re – Orlan­do Gutier­­rez-Boro­­nat, Lei­ter des sog. Cuba Demo­cra­tic Direc­to­ra­te und der Ver­samm­lung des kuba­ni­schen Wider­stands: bei­des reak­tio­nä­re Exil­or­ga­ni­sa­tio­nen in Miami, die von ver­schie­de­nen US-Regie­­rungs­­stel­­len (NED, USAID, IRI) Mil­lio­nen Dol­lars erhal­ten. Am 12. Juli 2021 rief Gutier­­rez-Boro­­nat von Miami aus zu einer mili­tä­ri­schen Inter­ven­ti­on in Cuba auf, die er bereits im Dezem­ber 2020 gefor­dert hatte.
  • Bis zu sei­ner frei­wil­li­gen Aus­rei­se aus Kuba blieb er im Auf­trag des Kul­tur­mi­nis­te­ri­ums tätig und erhielt wäh­rend der gesam­ten Pan­de­mie die Zula­gen der kuba­ni­schen Regie­rung für Künstler*innen, auch in den Mona­ten der poli­ti­schen Unru­hen gegen die Regie­rung, an denen er bekannt­lich an vor­ders­ter Front mit dabei war und wie sich mitt­ler­wei­le her­aus­stel­le als ver­läss­li­cher Kom­pli­ze und Geld­emp­fän­ger der Miami-Contras.
  • Es gibt Bele­ge für sei­ne Teil­nah­me an Kur­sen und Work­shops in den USA und ande­ren Län­dern, deren Haupt­ziel dar­in bestand, ihn als “Schlüs­sel­ak­teur” für einen “Regime­wech­sel” in Kuba vorzubereiten.
  • Ein kuba­ni­scher Agent der Staats­si­cher­heit hat in einem Video, das unter fol­gen­dem Link abruf­bar ist: https://youtu.be/qL2uO70bTxc , Bewei­se dafür vor­ge­legt, dass es Yuni­ors Ziel war in der kuba­ni­schen Bevöl­ke­rung staats­feind­li­che Pro­pa­gan­da zu ver­brei­ten und die Kon­fron­ta­ti­on zwi­schen ihm und der Armee zu suchen.
  • Es gibt Bewei­se, die ver­öf­fent­licht wur­den, für Tele­fo­na­te mit dem berüch­tig­ten Ter­ro­ris­ten Ramón Saúl Sán­chez in den USA.
  • Sein Zynis­mus und sein unmo­ra­li­scher Cha­rak­ter erreich­ten ihren Höhe­punkt, als er im Novem­ber zu einem Marsch auf­rief als er gleich­zei­tig gera­de sei­ne Kof­fer pack­te und sei­ne Abrei­se nach Spa­ni­en vorbereitete.
  • Sein „hel­den­haf­tes“ Wider­­stands-Mär­­chen platz­te spä­tes­tens dann, als er als ein ganz nor­ma­ler Rei­sen­der am 16. Novem­ber mit Roll­kof­fer am Flug­ha­fen Jose Mar­ti bei sei­ner Aus­rei­se aus Cuba gese­hen wurde.
  • Nun ist er in Madrid und arbei­tet mit ultra­rech­ten Par­tei­en wie Vox und PP zusammen.