»Kuba ist Opfer des Staatsterrorismus«
Internationales Tribunal gegen die US-Blockade Kubas in Brüssel geplant.
17.10.2023: »Kuba ist Opfer des Staatsterrorismus« (Tageszeitun… https://www.jungewelt.de/artikel/print.php?id=461219). Ein Gespräch mit Déborah Azcuy Carrillo.
(Annuschka Eckhardt)
Die US-Blockade gegen Kuba hat Sie während Ihres gesamten bisherigen Leben begleitet. Wie ist die derzeitige Situation im Vergleich zu früheren Jahren?
Die Blockadepolitik der USA führt ins Jahr 1962 zurück. Seit der Regierung von Donald Trump wurden 243 zusätzliche Maßnahmen der Verschärfung gebilligt. Einen Monat, bevor er sein Amt abgab, hat er Kuba auf die Liste der staatlichen Sponsoren des Terrorismus gesetzt, was eine zusätzliche Intensivierung der Blockade bedeutet und es Kuba nochmals erschwert, Kredite aufzunehmen. Es heißt, die Blockadepolitik der USA koste Kuba täglich fünf Millionen US-Dollar. Da stellt sich uns natürlich die Frage: Was könnte Kuba alles entwickeln, wenn es die Blockade nicht gäbe? Für die Projekte, beispielsweise im Gesundheitswesen oder in der Solidarität mit über 150 Ländern, auch durch die Anwesenheit der kubanischen Ärztinnen und Ärzten und in Zusammenarbeit mit dem globalen Süden. Die Blockadepolitik der USA ist nicht bilateral. Sie hat einen extraterritorialen Charakter. Besonders das Helms-Burton-Gesetz, das 1996 verabschiedet worden ist, untersagt Dritten, Handel mit Kuba zu treiben. Dessen Titel III wird seit 2019 angewandt und ermöglicht die Einleitung von Gerichtsverfahren vor US-Gerichten gegen Unternehmen und Einzelpersonen, die mit den in Kuba nach dem Sieg der Revolution im Jahr 1959 verstaatlichten Betrieben handeln oder verhandeln. Im Jahr 2022 sind auf dieser Grundlage Prozesse gegen 33 Konzerne und Banken eröffnet worden.
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